Geschichte
Schon lange vor der Gründung der Empfinger Trachtengruppe gab es Trachtenträger, welche sich die Pflege des historischen Kulturgutes des hohenzollerischen Unterlandes zur Aufgabe gemacht hatten. Der Verein zur Erhaltung hohenzollerischer Volkstrachten, welchem Trachtenträger u. a. aus Dettingen, Glatt, Dießen, Dettlingen und Empfingen angehörten, traf sich schon kurz nach 1900, um regelmäßig bei landwirtschaftlichen Festen und Umzügen ‚Sitt und Tracht der Alten‘ zu präsentieren.
Schon bald nach der Gründung der Narrenzunft im Jahre 1951 machte man sich erste Gedanken über die Schaffung einer Trachtengruppe. Im Herbst 1957 fasste die Vorstandschaft den Entschluss, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Vorbilder waren die Zünfte aus Dettingen und Hirrlingen, welche sich neben der Pflege des Fasnetsbrauchtums auch die Erhaltung des Trachtenwesens zur Aufgabe gemacht hatten. Mit viel Mühe gelang es, die recht spärlich erhaltenen Trachtenstücke, welche zur damaligen Zeit lediglich noch beim Mummenschanz an der Fasnet Verwendung fanden, dem närrischen Treiben zu entziehen, und so für die Nachwelt zu erhalten.
Aus den wenigen vorhandenen Teilen, wurden neue geschaffen, streng nach der Vorlage der Originalkleidung. Nach der Gründungsversammlung konnte gleich zu Beginn des Jahres 1958 die Trachtengruppe Empfingen als Untergruppierung der Narrenzunft ins Vereinsregister eingetragen und sogleich eine Trachtentanzgruppe aus der Taufe gehoben werden. Im selben Jahr noch fand man Aufnahme im “Trachtengau Schwarzwald”.
Der Fünferring Dettingen, Empfingen, Felldorf, Hirrlingen und Kiebingen wurde im Jahre 1973 gegründet und trifft sich in regelmäßigen Abständen.
Musikerin
Frauen
Kennzeichnend bei der Empfinger Frauentracht ist die Radhaube, die mit dem aus schwarzem, fächerförmig gefältelten und mit einer Chenillerüsche abschließenden Taft wie ein Rad anzusehen ist. Lange, schillernde Bänder und ein reich verzierter Spiegel zieren die Rückseite der Radhaube.
Die rot-, grün-, blau- oder violettseidenen und stark wattierten Bauschmutzen und die in den Farben stets korrespondierenden Schürzen, sowie die schweren, schwarzen Tuchröcke gehören dieser Kleidung an.
Dazu wird ein reich verziertes Schultertuch getragen, zusammengehalten mit einer Brosche. Ein Tragekörbchen ergänzt die weibliche Tracht.
Männer
Die Tracht der Männer steht in Ausstattung und Farbenpracht der der Frauen nicht nach. Zu braunen enganliegenden Hirschlederkniebundhosen mit weißen Kniestrümpfen gehört ein rotes Leibchen, dessen Rückseite aus ledernfarbenem Samt besteht.
Ein mit großen verzierten Metallknöpfen ausgestatteter schwarzblauer langer Tuchrock und ein großrandiger Hut bekleiden den Mann. Aber auch der auf Hüfthöhe endende Tuchrock wird von den Männern getragen.
Alternativ zum runden Hut trugen die Vorfahren den ‚Dreispitz‘ oder die ‚Pelzkappe‘ als Kopfbedeckung. Der große Regenschirm dient bei schönem Wetter als Laufstock.
Mädchen
Die Mädchen tragen ebenfalls die Jungfrauentracht mit Leibchen und Schürze.
Die Kopfbedeckung ist ein sogenanntes Häubchen, der Radhaube der Frauentracht nachempfunden, wobei dieses keine langen Bänder aufweist und das Rad selber nur in Form eines Rüschenkranzes angedeutet ist. Der Spiegel dieser Haube besteht aus bunten Blumenstickereien.
Burschen
Die Burschen tragen dieselbe Tracht wie die Musiker.
Der schwere Tuchrock wird bei den Kindern durch eine dunkelblaue Strickweste ersetzt.